Iconic Campers. Mit MORELO über die "grüne Hölle". Norbert Vettel: "Ein Gefühl kriegen, was ein Rennfahrer leistet"
Shownotes
Mittendrin statt nur dabei. Auf dem Nürburgring gibt es für MORELO-Besitzer neben der bekannten Lappland-Tour ein weiteres Get-together der ganz besonderen Art: Mit dem Renntaxi durcheilen sie die "grüne Hölle" des Nürburgrings als Beifahrer. Die Nordschleife, also den ältesten Teil der Rennstrecke in der Eifel, dürfen die MORELO-Besitzer mit ihren Reisemobilen selbst befahren.
Norbert Vettel, Vater von Sebastian, dem viermaligen Formel-1-Weltmeister, ist natürlich noch näher dran – im Fahrerlager oder sogar am Start. "Ich bin ein Fan von Morelo am Ring. Es muss ja nicht immer Formel 1 sein." Das MORELO-Mobil ist nicht nur aufgrund seiner Größe ein echtes Zuhause – und zudem bei den zahlreichen Rennstreckenstopps deutlich günstiger als Hotelübernachtungen. Vorzüge, die auch Sebastian Vettel genießt.
Alle Events am Nürburgring finden Sie im Nürburgring-Eventkalender.
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SONJA:
Hallo, ich bin die Sonja und wir machen Morelo am Nürburgring.
TIM:
Hi, ich bin der Tim. Ich gehöre auch zur Crew von Morelo am Ring und ich fahre das Rennauto.
NORBERT VETTEL:
Ja, hallo, ich bin Norbert und ich bin ein Fan von Morelo am Ring.
PETER HEINRICH:
Morelo am Ring – wie oft findet das statt? Was ist das genau?
SONJA:
Also es wird 2025 acht Veranstaltungen geben, das ist immer ein Wochenende von Donnerstag bis Sonntag.
PETER HEINRICH:
Wer kommt da hin?
SONJA:
Das können die Morelo-Kunden über die Morelo-Event-Seite buchen, da stehen dann auch die ganzen Termine drin.
PETER HEINRICH:
Wie läuft sowas ab?
TIM:
Die gesamte Veranstaltung beginnt am Donnerstag. Da kann man ganz gemütlich anreisen über den Tag. Und so ab 16 Uhr darf man dann schon ins Fahrerlager reinfahren mit seinem Wohnmobil. Es beginnt erstmal mit einer gemütlichen Abendveranstaltung und am nächsten Tag, also am Freitag, beginnen wir erst mit einer Mountainbike-Tour so um die Mittagszeit und danach mit unseren Renntaxi-Fahrten.
PETER HEINRICH:
Aha, spannend. Also mit dem Mountainbike einmal über den Ring?
TIM:
Nicht drüber, aber außen rum. Also die Gesamtlänge ist knapp 25 Kilometer und wir fahren einmal um die gesamte Rennstrecke mit dem Mountainbike herum und danach mit dem Rennauto auf der Rennstrecke einmal rum.
PETER HEINRICH:
Herr Vettel, mitten ins Fahrerlager – wie kann man sich das vorstellen? Stört man dabei nicht die Fahrer und die ganzen Crews?
NORBERT VETTEL:
Also es handelt sich ja um eine Langstreckenmeisterschaft, die über das Jahr mit acht Läufen veranstaltet wird. Das sind Amateure und Profis, also richtige Rennfahrzeuge, und da kann man miterleben, wie sich im Endeffekt der ganze Trubel und die ganze Sache an einem Wochenende mit einer Rennveranstaltung abspielt. Man kann direkt an der Rennstrecke stehen, man hat die Aussicht auf die Rennstrecke. Und wir bieten auch noch an, einmal mit dem eigenen Morelo über die Nordschleife zu fahren, also über die grüne Hölle, und dann können die Leute erst einmal eigene Eindrücke sammeln, wie cool das ist oder was die Rennfahrer leisten, weil wir fahren ja in einem langsamen oder gediegenen Tempo.
PETER HEINRICH:
Also alle Besitzer von Morelos, die da mitmachen, fahren dann mit ihrem eigenen Morelo?
NORBERT VETTEL:
Genau, mit ihrem eigenen Morelo, ob der jetzt 8 Meter oder 12 Meter lang ist. Dann fahren wir in einem Korso, können den Zuschauern an der Rennstrecke, wo zigtausende Zuschauer an der Rennstrecke sind, zuwinken und das Gefühl kriegen, was ein Rennfahrer leisten muss, um das in einem zehnfachen Tempo von dem, was wir mit unserem Wohnmobil fahren, zu erleben.
PETER HEINRICH:
Und das funktioniert durch die Kurven? Da gibt es ja enge Kurven, schnelle Kurven?
NORBERT VETTEL:
Ja, es gibt langsame Kurven, es gibt schnelle Kurven, so wie im Straßenverkehr. Es gibt Autobahnen und es gibt Stadtverkehr und so müssen sie ihre Geschwindigkeit anpassen.
PETER HEINRICH:
Sie sagten vorhin irgendetwas mit grüne Hölle? Was ist das?
NORBERT VETTEL:
Grüne Hölle, ja. Der Nürburgring ist die längste Rennstrecke der Welt und die berüchtigtste. Und es gibt 24-Stunden-Rennen, die über Tag und Nacht führen. Sämtliche Wetterbedingungen und Wettergegebenheiten erleben die Fahrer. Und um dieses kleine Teil mit 4- und 6-Stunden-Rennen zu erfahren, ist die Veranstaltung „Morelo am Ring“ einfach genial, um das zu erleben. Es wird auch nicht nur die Rennstrecke geben, es wird auch eine Lounge geben, die den Blick direkt auf die Startaufstellung führt. Und man kann auch an dem Getümmel teilnehmen. Also man kann das mittendrin in den ganzen Startaufstellungen erleben.
PETER HEINRICH:
Also ist man mittendrin im Geschehen?
NORBERT VETTEL:
Mittendrin statt nur dabei.
PETER HEINRICH:
Das heißt, ich stehe neben der Crew und da kommt das Rennfahrzeug?
NORBERT VETTEL:
Ja, sagen wir mal, beim Rennen selbst können Sie in die Box rein bis zu der roten Linie und die dürfen Sie nicht überschreiten. Und wenn die Startaufstellungen sind, können Sie im Endeffekt in die Startaufstellung mit rein und da gibt es ein Signal und dann gehen Sie halt wieder raus. Also Sie brauchen keine VIP-Karte, um in die Startaufstellung zu kommen, wie bei manchen anderen Rennfahrzeugen.
PETER HEINRICH:
Also das sind quasi Ihre Connections.
NORBERT VETTEL:
Jeder Zuschauer hat die Möglichkeit, wenn er ein Ticket erworben hat für die Veranstaltung, auf die Startaufstellung zu gehen.
PETER HEINRICH:
Und ich habe das vorhin so mitgekriegt, Tim: Sie fahren das Rennauto. Was ist das für ein Rennauto?
TIM:
Wir haben einen GT4 aufgebaut, einen Cayman GT4, also nur für Morelo. Da haben wir einen Beifahrersitz noch mit dazu gebaut. In einem Rennauto ist es nicht so üblich, dass man zu zweit fährt, man fährt üblicherweise alleine. Wir haben ein Auto mit 385 PS. Das ist jetzt so im Mittelfeld der ganzen Langstreckenserie. Also man hat Autos von 200 bis 500 PS. Und da können unsere Gäste einsteigen und eine Runde mit uns erleben.
PETER HEINRICH:
Vollgas?
TIM:
So, dass wir sicher ankommen. Es ist immer ein Risiko dabei, aber wir fahren Vollgas.
PETER HEINRICH:
Aber Sie fahren – oder wollen wir uns duzen? Also ich bin der Peter.
TIM:
Ich bin der Tim.
PETER HEINRICH:
Also du bist der Rennfahrer.
TIM:
Ich bin einer der beiden Rennfahrer. Das mache ich auch mit Steve zusammen, der heute nicht dabei ist. Wir fahren zu zweit das Training und in dem Training können dann auch Beifahrer mitfahren.
PETER HEINRICH:
Wie oft fahrt Ihr da rum? Also wie viele Mitfahrer habt Ihr dann?
TIM:
Bei der letzten Veranstaltung hatten wir 16 Beifahrer. Das ist auch das Limit, was wir machen können. Normalerweise sagen wir, acht schaffen wir sicher an so einem Tag. Das Limit ist vielleicht zwölf Runden, die wir schaffen können mit Beifahrern. Das braucht ja auch immer ein bisschen, bis wir wieder jemanden abgeschnallt haben und der Neue muss sich ins Auto setzen. Einmal müssen wir tanken zwischendurch und so können wir nicht die volle Zeit mit Fahren verbringen.
PETER HEINRICH:
Also du hast quasi die Rennlizenz für den Nürburgring.
TIM:
Genau. Steve und ich haben alle Lizenzen, die man für die Taxifahrten benötigt. Man muss dann einfach bei der Langstreckenmeisterschaft mitgefahren sein. So erwirbt man peu à peu die Lizenzen. Und mit den Lizenzen ist es uns erlaubt, dass wir auch Taxigäste mitnehmen dürfen.
PETER HEINRICH:
Wie heißt das? Rennfahrt-Taxi oder Renn-Taxi?
TIM:
Wir nennen das Renn-Taxi.
PETER HEINRICH:
Also nicht die Berliner Taxifahrer, die durch die Stadt rennen, sondern das echte Renn-Taxi auf dem Nürburgring.
TIM:
Genau. Wir sind nicht elfenbeinfarben. Unser Auto sieht auch aus wie ein Rennauto, hat auch alle Sicherheitsmaßnahmen, die man so als Rennauto braucht. Es ist auch interessant, sich so ein Rennauto anzuschauen von innen. Also auch selber, wenn man sich nicht traut, eine Taxifahrt mitzumachen, kann man sich ins Auto setzen, sich das mal anschauen, wie sich so ein Rennfahrer fühlt, wie so ein Auto von innen aussieht, wie wenig Knöpfe das auf einmal nur noch hat oder wie laut das ist, und kann Motorsport so schön nah erleben.
PETER HEINRICH:
Und zum Erleben? Da gibt es ja dann wahrscheinlich auch logischerweise die Events. Ich treffe mich als Morelo-Fahrer mit einem anderen Morelo-Fahrer. Ist das ein Event?
SONJA:
Das ist ein gemeinschaftliches Event, ja. Wie gesagt, Donnerstag kommen alle an, die das gebucht haben. Dann werden sie begrüßt von uns, bekommen auch ein Begrüßungsgeschenk. Dann lernt man sich schon ein bisschen kennen, das ist immer lustig. Dann Freitag die Taxifahrten und abends ist dann auch schon Treffpunkt in unserer VIP-Lounge. Da gibt es dann leckeres Essen und Getränke. Samstagmorgen geht es wieder so weiter. Da kommt erst dann die Fahrt mit dem Morelo über die Nordschleife, danach ist die Startaufstellung, dann gibt es leckeres Mittagessen und meistens machen wir Samstagabend je nach Wetter einen schönen Barbecue-Abend.
PETER HEINRICH:
Warum Morelo? Wer fährt gerne Morelo? Also was ist das Besondere an dem Morelo?
NORBERT VETTEL:
Ja, Morelo ist ein bisschen – will ich sagen – das Gefühl, zu Hause zu sein. Das Gefühl, Gemeinschaft kennenzulernen. Es gibt viele Wohnmobilhersteller, aber Morelo gibt sich halt die Mühe, mit verschiedenen Veranstaltungen eine Gemeinschaft zu bilden. Das heißt, dass man andere Leute, die dasselbe Interesse haben, kennenlernt. Es gibt Veranstaltungen wie zum Beispiel die Lappland-Tour. Das heißt, man geht dann noch im Winter drei Wochen nach Lappland und fährt gemeinsam verschiedene Stationen an. Oder man macht eine Winterrallye – die nach Sexten oder nach Bruck – 14 Tage oder 10 Tage mit Gemeinschaft, Abendessen und eben das Gefühl, wir sind zu Hause.
PETER HEINRICH:
Was macht man in Lappland?
NORBERT VETTEL:
In Lappland, mit dem Morelo können Sie auch bei tiefen Temperaturen Spaß haben. Sie können in Lappland Schlittenrennen, Hundeschlittenfahrten machen, das erkennen, wie das mal früher war, ohne Zugfahrt. Oder Sie können auch mit einem Snowmobil, einem Snow-Ski-Doo, fahren. Oder Sie können Skischuhwanderungen oder Schneeschuhwanderungen machen. Sie können Eis fischen, Sie können verschiedene Sachen erleben.
PETER HEINRICH:
Es ist der Beweis, so ein Morelo funktioniert auch bei minus 35 Grad, gut gedämmt …
NORBERT VETTEL:
Ja, genau. Nicht, dass Sie meinen, Sie müssten jetzt Angst haben, wenn Sie in die nordischen Länder wie Skandinavien fahren im Winter. Und umgekehrt ist es im Sommer: Wenn Sie nach Kroatien oder Sardinien fahren, dann geht es auch bei 29, 30 Grad.
PETER HEINRICH:
Sie haben eine berühmte Familie. Jeder kennt ja den Namen Vettel. Seit wann haben Sie einen Morelo? Und war der schon oft an der Rennstrecke dabei?
NORBERT VETTEL:
Ja, seit 2012 oder 2013 fahre ich Morelo. Hat mich auch noch nie im Stich gelassen, muss ich auch dazu sagen. Und die letzten zehn Jahre war ich immer an der Rennstrecke, immer ziemlich autark. Wir hatten ja nicht unbedingt immer einen Stromanschluss, wo wir waren, weil wir ja außerhalb waren. Wir waren nicht im Fahrerlager, wir haben nicht die Möglichkeit gehabt, genau im Fahrerlager zu stehen, wie jetzt zum Beispiel Morelo das am Ring organisiert, sondern wir waren immer irgendwo, haben uns organisieren müssen mit Freunden, außerhalb von der Rennstrecke etwas zu sehen.
PETER HEINRICH:
Aber Sie waren doch mittendrin im Fahrergeschehen, familiär?
NORBERT VETTEL:
Ja, schon. Aber man hat ja Freunde, die Formel 1 erleben wollten. Da sind wir halt dann zusammen mit verschiedenen Morelos hingefahren und haben mit normalen Eintrittstickets – die haben wir genauso gekauft wie jeder andere auch – uns auf die Tribüne gesetzt.
PETER HEINRICH:
Also keinen Familienbonus gekriegt oder sowas?
NORBERT VETTEL:
Ich muss genauso meine Tickets kaufen wie jeder andere auch. Das war so, war schon immer so.
PETER HEINRICH:
Das ist aber eine wichtige Aussage.
NORBERT VETTEL:
Ich habe vielleicht die Möglichkeit gehabt, ins Fahrerlager zu kommen, was ein anderer nicht hat. Am Anfang ist das ein Erlebnis, aber mit der Zeit sind auch nur die Leute wie Sie, die mit Fernsehen, TV, Radio ihren Job machen.
PETER HEINRICH:
Und gibt es am Anfang so ein Fan-Gehabe oder sind es letztendlich alles normale Menschen?
NORBERT VETTEL:
Ja, viele sind normale Menschen. Die meisten, die sich ein Ticket kaufen, die haben die Leidenschaft, Formel 1 oder Rennen zu gucken, genauso wie die Langstreckenpokale Nürburgring. Wenn sie das mal miterlebt haben, dann sagen sie: „Mensch, das ist auch eine tolle Veranstaltung. Es muss nicht immer Formel 1 sein, es geht auch etwas anderes.“
PETER HEINRICH:
Eine Weintour?
NORBERT VETTEL:
Und mit Sicherheit nicht so teuer.
PETER HEINRICH:
Was fahren Ihre Söhne? Oder wohnen die auch in campingähnlichen …?
NORBERT VETTEL:
Ja, die machen das auch mit Camping. Die sind ja groß geworden im Campingwagen. Die sind von klein auf im Endeffekt im Camping gewesen, weil Hotel und so – das hat man sich nicht so leisten können. Das Problem ist immer, wenn irgendeine große Veranstaltung ist, sind halt die Hotels im Verhältnis teuer. Und im Campingwagen haben sie die Nähe zu dem Team. Die Zeit, die sie, wenn sie jeden Abend ins Hotel fahren müssen – 20 Kilometer, 25 oder sogar noch mehr – unnütz im Auto sitzen, ist ja verloren.
PETER HEINRICH:
Wenn man sich gut „recreation“ kann, also gut erholen kann quasi. Ich habe gelesen in der Pressemeldung, der Fabian fährt ein Knaus Live Wave 650.
NORBERT VETTEL:
Ja, mit Knaus war er schon beim 24-Stunden-Rennen, da hat er drin übernachtet.
PETER HEINRICH:
Was fährt der Sebastian?
NORBERT VETTEL:
Sebastian hat einen Morelo 103 von 2015 gefahren die ganzen Jahre, wo er an der Rennstrecke war. Im Moment macht er jetzt einfach mal Familie und jetzt muss man abwarten, wie es sich weiterentwickelt. Vielleicht geht er den Schritt in Richtung Morelo Alkoven für sechs Personen, weil drei Kinder und zwei Erwachsene müssen sich irgendwie unterbringen lassen.
PETER HEINRICH:
Okay, das kann ich mir gut vorstellen. Wann gibt es das nächste Mal Morelo am Ring?
TIM:
Wir sind in vier Wochen wieder an der Rennstrecke zur letzten Veranstaltung von diesem Jahr.
PETER HEINRICH:
Also Ende September, Anfang Oktober quasi.
SONJA:
17. Oktober.
PETER HEINRICH:
17. Oktober, die Dame weiß Bescheid.
SONJA:
Ja, da sind wir aber schon komplett ausgebucht.
PETER HEINRICH:
Wer sich interessiert, 2025 rechtzeitig anmelden. Wo kann man das machen?
SONJA:
Über die Morelo Homepage, unter Events.
PETER HEINRICH:
Vielen Dank, Morelo im Ring. Ich bedanke mich recht herzlich. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.
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