Iconic Campers Podcast. Swen Dluzak von Rocket Campers: "Wir alle waren früher Nomaden"
Shownotes
Der Boom im Caravaning hält an, die Menschen wollen sogar im Winter campen. Warum existieren eigentlich so viele Fahrzeugmarken in der Campingwelt? Swen Dluzak von Rocket Campers: "Eine Marke ist ein Produktversprechen, ein Versprechen für eine Dienstleistung." Marken entstehen, wenn Produkte einzigartig sind. Sie bedürfen aber auch intensiver Pflege. Unabhängig davon gibt es die unterschiedlichsten Kundenwünsche und -anforderungen: Familien haben es gerne praktisch, Senioren schätzen die Gemütlichkeit. Und Outdoornomaden benötigen einen digitalen Arbeitsplatz. Markenmanager kümmern sich darum, die unterschiedlichen Zielgruppen anzusprechen, und haben dabei auch die Kosten im Blick. Rocket Campers versucht, sich intensiv in seine Kunden hineinzuversetzen und entwickelt seine innovativen Camper Vans mit modularer Bauweise ständig weiter.
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Peter Heinrich: Herzlich willkommen zum Iconic Campers Podcast. Du bist ein Swen mit W geschrieben. Ist das schon was Besonderes, oder?
Swen Dluzak: Ich bin absolut was Besonderes, ja. Meine Eltern dachten sich, der Nachname, der ist so einfach und eingängig. Da machen wir es mal beim Vornamen ein bisschen komplizierter.
Peter Heinrich: Wie sprichst du deinen Nachnamen aus? Zackig?
Swen Dluzak: Dluzak, sehr zackig, ja: D – L – U – Z – A – K. Ist nicht einfach für manche Zungen. Aber wenn man es sich so auf der Zunge zergehen lässt, geht es eigentlich ganz gut.
Peter Heinrich: Mein Name ist Peter Heinrich vom Börsenradio, aber wir sind hier im Börsenradiomobil auf der CMT, Halle 10. In ein paar Minuten dürfen alle rein. Du bist Aussteller. Wir sind hier bei Knaus Tabbert. Du warst schon natürlich etliche Zeit hier – Stunden, Tage – zum Aufbau. Du hast selbst einen Messestand. Was ist so dein Eindruck von der Branche? Ist es so eine Aufbruchsstimmung nach dem schlechten Jahr 2024 für die Branche?
Swen Dluzak: Also Aufbruchsstimmung auf jeden Fall, wobei so schlecht fand ich das Jahr gar nicht. Wir haben sehr viele Fahrzeuge verkauft, sehr viele Neuzulassungen. Wir haben insgesamt viel mehr Absatz und Fahrzeuge im Markt als vor einigen Jahren. Und klar war man vielleicht in den Jahren davor ein bisschen verwöhnter. Aber es ist immer so in dieser Branche und ich bin seit 27 Jahren in der Branche. Es gibt immer natürlich Auf und Abs. So ein großes Ab ist es eigentlich gar nicht. Wir verspüren nach wie vor ein sehr großes Interesse bei den Menschen, das Caravaning einfach zu leben.
Peter Heinrich: Caravaning leben. Was ich total spannend fand: Ich war unterwegs auf Recherche im Winter – Wintercamping quasi – und war auch im Fichtelgebirge unter anderem. Da habe ich auch eine Frau getroffen, die hat gesagt, sie hat 150 Campingplätze angerufen, bis sie endlich mal einen gefunden hat, der Platz hatte – mitten im Winter, bei Kälte. Es ist ein extremer Boom da. Also gut, es war Ferienzeit, so zwischen Weihnachten und übers neue Jahr hinweg.
Swen Dluzak: Ja, das ist Ferienzeit.
Peter Heinrich: Also ein total verrückter Boom. Worüber ich mit dir sprechen möchte, ist, warum es eigentlich so viele Marken gibt. Es gibt ja sieben oder zehn große und ganz viele kleine Hersteller. Und jeder dieser Hersteller hat fünf bis sieben Marken. Also gibt es gefühlt 70 Marken und sieben große Hersteller. Warum tun sich das die Hersteller eigentlich an, dass man so viele Marken unter der eigenen Haube hat?
Swen Dluzak: Also warum tun sie sich das an? Weil sie natürlich auch viele und sehr unterschiedliche Kunden haben. Und letzten Endes, wenn man mal ein bisschen reingeht: Was ist eine Marke? Eine Marke ist ein Produktversprechen, ein Versprechen für eine Dienstleistung. Wann entstehen Marken? Wenn Produkte, die sich irgendjemand überlegt hat, einzigartig sind. Das fängt bei Butterkeksen an oder bei Taschentüchern. Und es ist natürlich auch ein Versprechen. Wenn ich die Butterkekse kaufe von dieser Marke, dann habe ich die Erwartung, dass sie genauso schmecken, wie ich das kenne. Deshalb entwickeln sich Marken. Man schützt Marken, um das natürlich auch als Verkaufsargument zu haben. Warum gab es ursprünglich so viele Marken? Weil es einfach ganz viele Firmen gab, die angefangen haben, Caravans zu bauen und dann später auch Reisemobile. Und das ist letzten Endes der Grund, warum eine Marke entsteht. Inzwischen werden viele Marken künstlich geboren, aus verschiedensten Gründen. Das finde ich dann weniger authentisch. Aber die ganzen alten Marken, alteingesessene Marken wie Knaus, Weinsberg, Hymer oder Hobby, die haben eine ganz lange Geschichte. Und das ist natürlich auch der Grund für die größeren Konzerne, die jetzt inzwischen mehrere Marken haben, weil sich verschiedene Firmen zusammengeschlossen haben, diese Geschichte auch fortzuführen.
Peter Heinrich: Okay, du sprichst von Geschichte. Also ich war mit meinen Eltern in irgendeinem Tabbert, Weinsberg, Hymer oder was auch immer unterwegs. Und dann sage ich: „Ich möchte das als Erwachsener auch haben.“ Ich kann mir das in den 70er-, 80er-Jahren noch vorstellen, aber jetzt, 20, 30 Jahre später … Ist das wirklich noch so? Ich meine, ganz viele haben den gleichen Grundriss, ein bisschen verändert – Schlafen hier, Toilette ein bisschen links oder rechts –, haben den gleichen Kühlschrank, die gleiche Marke Klimaanlagen, die gleiche Marke Gasanlagen. Würden sich die Firmen nicht viel mehr Geld sparen, wenn sie die eine oder andere Marke einfach verschmelzen lassen würden? Man müsste einen neuen Namen erfinden, aber das ist ja bei Eon passiert, das ist bei Evonik passiert, das ist bei Lanxess sehr erfolgreich passiert. Das war eine Abspaltung von Chemiekonzernen oder Elektrokonzernen. Jeder kennt Eon, jeder kennt Lanxess, die Lanxess Arena zum Beispiel. Und das sind ja auch extreme Kosten für die Hersteller.
Swen Dluzak: Das sind Kosten auf der einen Seite. Auf der anderen Seite sind es natürlich auch Möglichkeiten und Chancen. Und das ist ja der Punkt. Eine Marke hat ihre Berechtigung, wenn ich ein klares Markenversprechen habe, wenn die Marke eine klare Identität hat und wenn sie klare Werte hat, die andere Marken nicht haben. Nehmen wir Knaus Tabbert als Beispiel. Da habe ich lange Zeit gearbeitet, von daher kann ich es ganz gut nachvollziehen. Da macht es durchaus Sinn, dass ich unterschiedliche Zielgruppen anspreche. Auf der einen Seite mit Knaus gediegenere, gesetteltere Leute, die einen höheren Anspruch haben an den Ausbau der Fahrzeuge – eher so Cozy Home. Während Weinsberg halt klassisch, funktional, praktisch, etwas günstiger ist als ein Knaus, aber nicht billig durch Weglassen, sondern einfach, weil es andere Schwerpunkte in der Ausstattung gibt. Und es ist schon so, dass sich ein 60-Jähriger die Sitzgruppe etwas gediegener vorstellt als eine junge Familie mit Kindern, die sagt, es muss einfach praktisch und leicht zu reinigen sein und die sich fragt, wie sie die Kleinen unterbringt.
Peter Heinrich: Was ist denn Cozy Home?
Swen Dluzak: Cozy Home – englisch – ist gemütlich. Das Caravaning, das wir machen, machen ja ganz viele Menschen und Menschen sind so individuell wie das Leben überhaupt. Da hat natürlich auch jeder unterschiedliche Ansprüche. Und das ist der Punkt, wenn ich eine Marke wirklich lebe, wenn ich den Markenkern pflege, wenn ich ihn überhaupt erstmal definiere für mich, dann ist es ja auch die Guideline für die Entwickler. Und das ist die Guideline für die Verkäufer, dass ich ein Produkt kreiere, das eine bestimmte Zielgruppe anspricht und dann sehr zielgenau den Anforderungen dieser Kunden gerecht wird. Wenn ich als eine Marke versuche, einen ganz breiten Bogen zu spannen, dann wird das häufig schwierig, weil es die Zielgruppe, die das gediegenere Fahrzeug haben möchte, vielleicht irgendwann nervt, wenn sie ständig in der Werbung sieht, dass da die kleinen Kinder rumrennen, auch wenn sie vielleicht Großeltern sind.
Peter Heinrich: Meine Aufgabe ist es ja, öfters mal aber zu sagen. Aber es ist dann nicht viel zu teuer, wenn man eine eigene Marke pflegt, eine eigene Werbung haben muss, eigenes Personal, das sich dann darum kümmert? Dann vielleicht ein eigenes Händlernetz noch extra betreuen muss und solche Dinge?
Swen Dluzak: Was ist zu teuer?
Peter Heinrich: Ja, was ist zu teuer? Man baut doch ein Overhead auf. Und ehrlich gesagt, ob ich da drüben einsteige oder da vorne – ich merke nicht viel Unterschied.
Swen Dluzak: Das ist der Punkt. Wie pflege ich meinen Markenkern? Und wie gut gelingt mir das, das abzugrenzen? Aber mal ganz generell macht das durchaus Sinn. Und jetzt komme ich nochmal zu Knaus Tabbert. Knaus Tabbert hat eine typische Matrixorganisation. Das heißt, ich habe Linienfunktionen, Entwicklung, Produktion, Einkauf – die arbeiten für alle Marken. Und dann gibt es einen Markenmanager, der verantwortet letzten Endes, dass im Sinne der Marke alles bestmöglich läuft, dass keine Marke hinten runterfällt und dass dieser Markenkern gepflegt wird. Er arbeitet mit den anderen Kollegen im Markenmanagement an dieser Differenzierung. Und das gelingt natürlich nicht immer gut, weil man genau in diesem Kostendenken ist. Dieses Kostendenken ist natürlich gut, um wirtschaftlich zu arbeiten. Ich finde es aber viel wichtiger, auch für Investoren, dass ein Unternehmen schaut, wo die Märkte sind – heute und in Zukunft, wo die Zielgruppen sind, die ich ansprechen kann und wie ich die Zielgruppen anspreche. Bei meiner eigenen Marke Rocket Camper merke ich es. Wir haben auch gestartet mit dem ersten fünfsitzigen Camper Van für junge Familien und haben dann einen sehr großen Erfolg gehabt. Ich habe eine Modularisierung entwickelt, mit der ich auf dem gleichen Basiskonzept auch andere Zielgruppen ansprechen kann: Sportler, Leute, die beruflich den Van nutzen. Wenn ich verschiedene Zielgruppen anspreche, haben die individuelle Wünsche. Und das ist die Frage: Wie kriege ich das hin? Da beginnen wir uns bei Rocket Camper schon sehr zu spreizen, weil ich auf der einen Seite mit meinen Marketingmaßnahmen junge Menschen, junge Familien anspreche. Auf der anderen Seite will ich für den Businesscamper den Unternehmer ansprechen, der den Van für das Business nutzt, wie zum Beispiel das Podcastmobil, das wir hier auf der CMT das erste Mal präsentieren. Und das ist eine ziemliche Spreizung.
Peter Heinrich: Aber das ist ja vielleicht genau das Richtige, weil du kannst ja nicht als kleinere Firma gegen die großen Hymers oder Knaus dieser Welt in Konkurrenz treten. Du brauchst etwas Individuelles.
Swen Dluzak: Doch, warum denn nicht?
Peter Heinrich: Knaus Tabbert muss ja groß denken, der wird ja nicht 100 Podcastmobile im Jahr produzieren. Aber du produzierst halt eine Handvoll wahrscheinlich.
Swen Dluzak: Genau. Den Wettbewerb habe ich natürlich. Die Leute entscheiden sich durchaus für ein Reisemobil von Knaus oder für eines von Rocket Camper. Und wenn ich klare Produktvorteile habe und auch eine tolle Marke entwickle, dann ist das schon Wettbewerb. Viele Leute kommen auch zu mir und kaufen bei uns einen Rocket Mountain mit Allradantrieb. Und das Vergleichsfahrzeug, wo man dann überlegt: Ist das denn ein Hymer Grand Canyon? Das ist schon Wettbewerb. David und Goliath können perfekt in Wettbewerb treten.
Peter Heinrich: Ja, das stimmt. Ich war ja auf der Eröffnungspressekonferenz der CMT 2025. Der Messechef meinte, hier wären 1.200 Fahrzeuge ausgestellt. Also die Konkurrenz ist schon enorm. Wo geht denn der Trend hin? Individuell? Wie sehr muss ich denn diese Branche noch digitalisieren? Ist der Camper der Zukunft, vielleicht 2028, einfach nur noch der auf den Mausklick verfügbare, den ich persönlich so gestalten kann, wie ich will? Und dann fällt es eben digital genau richtig in der Produktionsstraße raus, da dann teilweise mit Robotern gearbeitet wird. KI kommt wahrscheinlich auch noch hinzu. Dann kann man andere Sachen berechnen oder sich in Echtzeit sein Modul anzeigen lassen und dann habe ich doch sowieso etwas Individuelles.
Swen Dluzak: Das ist genau der Punkt. Man denkt, dass das in der Auswahl der Module einfach so machbar ist. Dahinter steckt viel mehr. Ein Fahrzeug muss häufig ganz anders gedacht werden von Anfang an, um besonderen Ansprüchen zu entsprechen. Das muss ein intelligentes Konzept sein und Plattformbauweise ist dabei wichtig. Aber das Allerwichtigste ist, dass ich wirklich auf den Kunden und auf seine individuellen Wünsche schaue. Digitalisierung ist natürlich wichtig in vielen Prozessen, aber es geht um Menschen. Es geht letzten Endes um das Schönste, was sich die Leute leisten im Jahreslauf, ihren Urlaub. Und wir wollen sie individuell ansprechen. Wenn ich das erreichen will, dann muss ich mich auch wirklich sehr intensiv damit auseinandersetzen. Und das kann keine KI. Das wird sie auch, glaube ich, in Zukunft nie können. Das macht es ja gerade aus, dass sich da Menschen in die Sache hineinversetzen. Und das ist ja auch so wichtig. Ich bin selbst leidenschaftlicher Camper und ich bin Entwickler letzten Endes. Das ist mein Ansporn, zu gucken, wo sind die Menschen, was machen sie damit, was könnten die dazu brauchen? Eigentlich steckt dieses Thema in uns allen drin, weil wir früher alle mal Nomaden waren. Nur jeder macht da etwas Unterschiedliches damit. Und dieses Reisen, dieses Unterwegssein, neue Länder kennenlernen, neue Menschen, neue Eindrücke sammeln, inspiriert werden – das ist das, was Leben ausmacht. Wenn ich das alles der Digitalisierung überlassen will, wird es aus meiner Sicht nicht funktionieren. Es gibt sicherlich Bereiche, wo das hilft, aber eher in den Prozessen, wie ich meinen Ablauf optimiere.
Peter Heinrich: Okay, verstehe. Womit fängt es eigentlich an? Ich habe ja vieles, was ich als Entwickler berücksichtigen muss: das Gewicht, viele technische Normen, viele Einheiten. Auch wenn ich es vielleicht anders produzieren möchte, klappt es vielleicht nicht, weil ich noch Platz brauche für die zweite, dritte Batterie, für den Wechselrichter, für die Pumpe und für die Heizung. Also letztendlich gibt es wahrscheinlich gar nicht so viele Varianten, Möglichkeiten, wie ich es mir eigentlich wünsche, weil einfach Gewicht, Platz, Technik irgendwo untergebracht werden müssen.
Swen Dluzak: Das ist so. Das ist auch wieder das Thema: Kann der Kunde es sich selbst konfigurieren? Ich kann natürlich jeden Einzelnen fragen: „Was wünschst du dir?“ Dann kriege ich einen riesen Blumenstrauß. Das hilft mir in der Produktion nicht weiter. Kleine Hersteller haben damit geworben, dass man aus 1.000 Dekorfarben für die Möbel aussuchen kann. Natürlich ist das für den Kunden erstmal toll. Wir haben eine Dekorfarbe bei unseren Fahrzeugen. Das Wichtige dabei ist, es muss vielen Menschen gefallen. Also finde die gemeinsame Schnittmenge! Und wenn man das gut macht und sich vorher sehr intensiv Gedanken macht – wo könnten unterschiedliche Ansprüche sein, wo ist die gemeinsame Schnittmenge –, dann kann man auch Fahrzeuge entwerfen, die sehr vielen Menschen gefallen und damit auch die Varianz steuern. Es ist schon immer ein bisschen die Frage, wie ich das Angebot aufstelle, damit es nicht zu weit aufgefächert wird. Wenn man den Kunden fragt: „Was würdest du dir denn anstelle von diesem Möbeldekor, das wir hier in diesem Fahrzeug haben, wünschen?“, dann weiß er das eigentlich auch nicht so richtig. Den Menschen ist ja nur wichtig, dass sie sich wohlfühlen in dem Fahrzeug. Oftmals können sie gar nicht beschreiben, woran das liegt. Es muss ein stimmiges Gesamtkonzept sein. Die Menschen sind häufig überfordert, wenn sie konkret definieren sollen, wie das Polster aussehen sollte. Wir haben sehr enge Räume, da ist sehr viel beieinander. Wir sitzen hier in der Sitzgruppe, das ist das Wohnzimmer, daneben ist die Küche, daneben das Bad, unterschiedliches Material. Es ist wichtig, dass das aus einem Guss kommt – Wohlfühlatmosphäre. Das emotionale Wohlfühlen oder das emotionale Raumerlebnis, da können wir oftmals gar nicht beschreiben, woran es liegt. Das ist gute Gestaltung. Das kann ein Kunde, glaube ich, und auch eine KI nicht selbst in die Hand nehmen. Ich muss ein Angebot machen.
Peter Heinrich: Letztendlich geht es ja auch um Wirtschaftlichkeit. Du musst eine Marge bei der Entwicklung eines Fahrzeuges haben. Was braucht man als Marge eigentlich als Hersteller?
Swen Dluzak: Das ist ganz unterschiedlich. Das hängt auch davon ab, wie ich aufgestellt bin. Habe ich ein Händlernetz? Wir machen quasi Direktvertrieb, weil wir kein Händlernetz haben. Wir haben vor fünf Jahren den ersten Prototypen hier auf der CMT präsentiert, sind also noch nicht so groß, sind noch nicht so lange am Start. Und insofern ist es auch immer die Frage: In was investiere ich die Marge? Das kann man nicht pauschal sagen. Letzten Endes muss ich meine Kosten decken. Wir müssen sehr auf die Kosten schauen und das ist auch mein ganz großes Anliegen. Wir sind Manufaktur, wir haben sehr hochwertige Oberflächen, wir haben sehr hochwertige Möbel, aber einen industriellen Hintergrund. Und das ist das, wo ich herkomme als Automobilingenieur mit 27 Jahren Branchenerfahrung, dass ich natürlich industrielle Logiken mitbringe, industrielle Prozesse und versuche, das auf das Handwerk zu übertragen. Diese Schnittmenge muss halt passen. Das gelingt uns sehr gut und wird uns natürlich immer besser gelingen, wenn wir das Ganze noch skalieren. Momentan haben wir halt wirklich sehr viel Geld investiert in die Entwicklung der Fahrzeuge überhaupt, eine Infrastruktur aufzubauen, dass wir die Fahrzeuge bauen können. Insofern: Was brauche ich für eine Marge? Es muss halt reichen, dass wir das alles aufbauen können. Ansonsten ist es mein wirkliches Anliegen, dem Kunden das bestmögliche, kostengünstigste Angebot zu machen, ohne wegzulassen, wo es ihm wehtun würde.
Peter Heinrich: Swen, ich bedanke mich recht herzlich. Das war der Iconic Campers Podcast hier aus dem Podcastmobil, Halle 10 von Knaus Tabbert aus dem Börsenradio Sendestudio. So, und jetzt schaue ich mir dann noch dein Podcastmobil an.
Swen Dluzak: Das machen wir jetzt mal. Das gucken wir uns an. Ich danke dir auch, Peter.
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